Honig
Wer den Honig liebt, darf den Stachel nicht scheuen. (Sprichwort aus dem Kaukasus)
Honig
So kennen wir den Honig: Goldgelb leuchtend, als natürliches Süßungsmittel für den Tee oder pur. Eine Welt ohne Honig ist nur schwer vorstellbar. Das in einem 500 g Honigglas rund 120.000 km Flug für die Bienen stecken, ist den Wenigsten bekannt. Dennoch verspeisen die Deutschen im Jahr rund 1 Kilo des köstlichen Aufstrichs.
Honig wird von Honigbienen hergestellt, welchen diese durch den Nektar von Pflanzen oder Honigtau aufnehmen. Mit körpereigenen Stoffen der Bienen versetzt, wird der Nektar zum köstlichen Honig. Dieser wird von den Honigbienen in den so genannten Waben des Bienenstocks eingelagert. Die Bienen erzeugen Honig erst dann, wenn ausreichend Nektar oder Honigtau zusammengetragen wird. Nur wenn der laufende Bedarf für die Ernährung des Volkes und die Aufzucht der Brut gedeckt ist, wird Honig erzeugt. Der Honig ist die Nahrungsreserve der Bienen zum Beispiel für die Überwinterung.
Wie entsteht Honig
Honig ist ein reines, unbehandeltes Naturprodukt. Bienen produzieren ihn, um Vorräte für den Winter zu haben. Dafür sammeln sie zunächst Blütennektar in ihrem Honigmagen, einer Art Kropf. Zurück im Bienenstock, pumpen oder würgen sie ihn wieder hoch und übergeben ihn den anderen Arbeitsbienen, die ihren Honigmagen damit füllen. Dabei werden dem Nektar körpereigene Enzyme beigemischt, die den Honig später so wertvoll machen.
Gleichzeitig verdunstet schon ein Teil des Wassers, der im Nektar steckt. Die Stockbienen lagern die süße Masse zunächst in offenen Waben, wo sie weiter Wasser ausdünstet. Ist der Honig trocken genug, verschließen die Arbeiterinnen die Waben mit Wachs, das sie im Körper produzieren.
Bienen bedienen sich aber auch des sogenannten Honigtaus – unter anderem produziert von Blattläusen. Die Läuse ernähren sich vom Pflanzensaft von Laub- und Nadelbäumen. Ihre süß-klebrigen Ausscheidungen nennt man Honigtau. Der Honig, den die Bienen daraus machen, ist besonders dunkel und aromatisch. Er wird als Wald- oder Tannenhonig verkauft.
Wie schmeckt Honig
Bei der Frage nach dem Geschmack von Honig scheiden sich die Geister, denn Geschmäcker sind wie üblich verschieden. Wer bisher noch keinen besonderen Honig außerhalb des Supermarktregals probiert hat, ahnt nicht, welche Geschmacksrichtungen noch darauf warten entdeckt zu werden.
Je nach Honigsorte schmeckt Honig mal karamellig, würzig, fruchtig, lieblich, zimtig, nach Marzipan, zartbitter oder auch nach ein wenig Anis. Der Geschmack variiert sogar je nachdem, ob der Nektar im Frühling oder im Spätsommer von den Bienen aufgenommen wurde. Typische Blütenhonige wie z. B. Lindenblütenhonig oder Rapshonig, werden aus Nektar gewonnen, der im Frühjahr gesammelt wurde. Dieser Honig schmeckt meist mild und ist eher hell. Je später der Nektar im Sommer gesammelt wurde, desto dunkler ist auch der Honig und der Geschmack ist meist intensiver. Die sogenannten Honigtaue sind Honige, die aus dem Tau von Bäumen gewonnen werden und deutlich weniger Zucker enthalten. Sie sind sehr kräftig und würzig und manch einer würde den Geschmack vielleicht als herb bezeichnen.
Natürlich wird der Geschmack auch durch den Geschmacksträger, mit dem man den Honig zu sich nimmt, beeinflusst. Der Geschmack kommt pur allerdings am besten zur Geltung. Aber auch als Brotaufstrich kann sich das Aroma toll entfalten. Wie schmeckt Honig nun also? Probieren Sie es aus!
Die Farbe von Honig
Die Farbe von Honig variiert von einem hellen weiß über gelb bis hin zu einem dunklen, fast schwarzen Ton. Die Farbe von Honig ist abhängig von der Zeit, in der Nektar gesammelt wurde und von den Pflanzen, von denen der Nektar stammt. Wird der Nektar aus Blüten im Frühling gesammelt, so ist der der klassische Blütenhonig eher hell. Je später im Sommer der Nektar gesammelt wird, desto dunkler ist dann auch die Farbe. Man kann Blütenhonige also anhand der Farbe in Sommerhonig und Frühlingshonig unterscheiden. Die dunkleren Honige sind aus Honigtau gewonnen. Die dunkle Farbe ergibt sich aus Reaktionen der verschiedenen Zucker.
Konsistenz von Honig
Jeder Genießer hat bei dem Gedanken an Honig ein anderes Bild im Kopf. Die einen denken an einen cremigen und langsam vom Löffel fließenden Honig, die anderen an einen eher klaren Honig, der schnell vom Brötchen tropft. Vorab gesagt: Die Konsistenz des Honigs ist kein Qualitätsmerkmal.
Die Konsistenz eines Honigs hängt maßgeblich von der Zusammensetzung der verschiedenen Zucker ab. Im Honig ist ein bestimmter Anteil an Fructose und an Glucose vorhanden. Ist der Glucose Anteil höher, ist der Honig eher cremig oder sogar fest, da er schneller kristallisiert als Fructose. Ist daher der Fructose Gehalt höher, ist der Honig eher flüssig.
Heimischer Honig ist gut für unsere Natur
Wer verhindern möchte, dass unsere Bienen sterben und die Umwelt weiterhin sorglos mit Giften belastet wird, kann handeln. Man muss dafür nicht gleich selbst Imker werden. Aber die Imker unterstützen kann jeder. Ganz einfach durch den Kauf von regionalem Imkerhonig. Wenn unsere Imker einen fairen Preis für ihren Honig bekommen, ist das eine Anerkennung ihrer Leistung und eine Investition in ihre Arbeit für die Bienen.
Über Dreiviertel der heimischen Pflanzen sind von der Bestäubung durch Bienen abhängig. Mit dem Genuss von Imkerhonig aus der Region leisten Sie einen aktiven Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt.
Kein Honig für Säuglinge
Für unsere Kleinsten kann Honig allerdings auch gefährlich sein. Die noch nicht vollständig entwickelte Darmflora von Säuglingen ist weitaus anfälliger für bakterielle Infektionen als bei erwachsenen Menschen. Da manche Bakterien im Honig überleben können, sollte bei Säuglingen unter 12 Monaten Honig in keinem Fall ein Bestandteil der Nahrung sein.