Das Jahr der Bienen
Das Bienenjahr im Überblick
Der Jahresablauf der Bienenvölker richtet sich nicht nach unserem Kalenderjahr, sondern folgt der Entwicklung der Natur. Wichtige Faktoren für die zeitlichen Abläufe sind Tageslänge und Witterung, sowie das Futterangebot in der Umgebung. Das Bienenjahr lässt sich in vier Phasen einteilen.
• Absteigende Entwicklung (August – Oktober)
• Winterruhe ( November – Februar)
• Aufsteigende Entwicklung ( März – April)
• Sommer ( Mai – Juni)
Im Januar sind die Bienen in der Wintertraube. Im Zentrum der Traube befindet sich die Bienenkönigin. Durch Zitterbewegungen der Flugmuskulatur erzeugen die Bienen die benötige Wärme von ca. 28 – 30 C°
An sonnigen Tagen mit ca. 10 Grad Celsius starten die Bienen ihren Reinigungsflug. Auch werden tote Bienen, welche sich im Winter am Boden der Beute angesammelt haben, aus dem Stock geräumt. Vereinzelt beginnt die Königin wieder mit der Eiablage, und die Temperatur im Stock wird langsam gesteigert um die nötige Bruttemperatur (ca. 35 Grad Celsius) in der Beute zu erreichen.
Wenn die Tage länger werden, erhöhen die Bienen ihre Brutaktivität. Die Winterbienen mobilisieren ihre letzten Kräfte, um die neue Generation an Sommerbienen großzuziehen. Immer öfter starten die Bienen zu einem Ausflug, um Pollen und eventuell schon etwas Nektar zu sammeln. Die Pollen werden für die Aufzucht der Jungbienen benötigt und werden um diese Jahreszeit z.B. bei Krokus, Weide und Hasel gefunden.
Im April kommt es zu einer starken Zunahme der Brut. Viele Obstbäume blühen. Die Bienen sammeln unaufhörlich Pollen. Der Bautrieb der Bienen nimmt zu und die Erzeugung von Wachs ist jetzt besonders hoch.
Die Entwicklung des Bienenvolks erreicht in diesen Monaten seinen Höhepunkt. Wiesen und Felder gleichen einem Blütenmeer, alles wächst und blüht. Es gibt eine Fülle an Pollen und Nektar. Der Überschuss an Honig wird eingelagert. Teilweise beginnen ältere Königinnen zu schwärmen. Der restliche Teil des Volkes bleibt in der alten Behausung zurück und zieht sich eine neue Königin auf.
Das Bienenvolk ist jetzt am stärksten. Die Trachtarme Zeit beginnt, da die Obstbaumblüte vorüber ist. Die Königin beginnt ab Mitte Juni weniger Eier zu legen.
Das Brutnest wird kleiner und die Königin legt immer weniger Eier. Die Stärke des Bienenvolkes geht langsam zurück. Im Vordergrund steht jetzt die Produktion von Honig für den anstehenden Winter.
Ab August beginnen die Bienen sich auf die kommenden kalten Monate vorzubereiten. Langsam stellt die Natur ihre Aktivitäten ein, zwar ist es um diese Jahreszeit noch schön und warm, aber die Vorbereitungen im Bienenvolk auf die kalte Jahreszeit laufen auf Hochtouren.
Die Nahrungsquellen werden weniger, aber es wird unaufhörlich Nektar in den Stock eingebracht. Die Drohnen werden zu dieser Jahreszeit von den Arbeiterinnen aus dem Stock gedrängt. Sie dienen lediglich der Fortpflanzung und liefern jetzt keinen Mehrwert mehr. Die Bienenmasse nimmt immer weiter ab.
Das Bienenvolk bereitet sich auf den bevorstehenden Winter vor. Die Bienen finden nicht mehr viel Nahrung. Die Gefahr von Räuberei wird größer. Hierbei werden die Nahrungsvorräte von anderen Bienenvölkern geräubert.
Nun kehrt langsam Ruhe ins Bienenvolk ein. An sonnigen Oktobertagen drehen noch einzelne Bienen ihre letzten Runden und kontrollieren die nähere Umgebung. Bei niedrigen Temperaturen zieht sich das Volk zurück und bildet eine Traube um die Königin herum um diese warm zu halte
Ein Monat der Ruhe. Das Brutgeschäft ist beendet und wie auch schon im November kümmert sich die Bienentraube um die Regulierung der Wärme.