Imker werden
Wer kann Imker werden ?
Immer mehr Menschen interessieren sich wieder für die Bienenhaltung. Ob jung oder alt, jeder kann Imker werden. Ob im eigenen Garten, auf dem Balkon, im Verein oder sogar auf dem Dach ist die Bienenhaltung möglich. Wichtig ist, dass man Spaß daran hat mit Tieren zu arbeiten, sie zu pflegen, gerne Zeit in der Natur verbringt und keine Angst hat, auch mal gestochen zu werden. Ich verrate Euch hier, was Ihr dazu wissen müsst.
Wie werde ich Imker ?
Meine ganz klare Empfehlung: Wenn Ihr Euch für die Haltung von Bienen interessiert, schaut ob es in Eurer Nähe einen Bienenzuchtverein oder Imkerverein gibt. Dort gibt es meist Einsteigerkurse für Imker. Diese werden als Blockveranstaltungen angeboten oder gehen oft auch über ein ganzes Jahr. In regelmäßigen Abständen erlernt man hier den Umgang mit den Bienen. Welche Arbeiten wann und wie im Verlauf des Jahres durchzuführen sind. Auch das Lesen von Büchern die sich mit diesem Thema beschäftigen ist von Vorteil. Weiter unten findest Du ein paar Empfehlungen zu Büchern und Ausrüstungsgegenständen.
Wie viel Zeit muss ich investieren ?
Bienenvölker benötigen das ganze Jahr Deine Aufmerksamkeit. In den Wintermonaten weniger, dafür in den Sommermonaten um so mehr. Ab März/April bis in den August/September sollten die Völker einmal in der Woche betreut werden. Hier stellt sich nach ca. 1-2 Jahren eine gewisse Routine ein und die notwendigen Handgriffe gehen schneller. In den Wintermonaten reicht es oft aus die Völker einmal im Monat zu kontrollieren. Dafür stehen dann andere Arbeiten an. Siehe hierzu meine Seite das Imkerjahr.
Welche Ausrüstung brauche ich ?
Zuerst einmal die persönliche Schutzausrüstung. Dazu gehört die Imkerjacke oder ein Imkeranzug. Dabei ist darauf zu achten, dass die Kleidung an den Bündchen eng anliegt, sodass keine Biene unter die Kleidung krabbeln kann. Festes Schuhwerk, Handschuhe sowie ein Imker-Hut bzw. Schleier, um den Kopf und das Gesicht zu schützen. Dazu kommen die Beuten für die Bienen (Neuimker starten meist mit 1 – 3 Völkern), sowie das Werkzeug, um an die Beuten zu arbeiten. Eine genaue Auflistung mit Produktbeschreibung findest Du HIER. Die Geräte für die Honigernte kann man sich oft im Imkerverein ausleihen. Die meisten Hobby-Imker schaffen sich ihr Zubehör jedoch nach und nach an und kaufen viele Dinge auch gebraucht, z.B. über Kontakte in ihrem Imkerverein.
Welche Kosten habe ich als Hobby-Imker ?
Die Kosten für Schulung, Kleidung, die erste Ausrüstung wie Beuten, Bienen und Werkzeuge sind mit ca. 800 – 1500 € anzusetzen. In den Folgejahren ist die Bienenhaltung deutlich günstiger, da grundsätzliche Anschaffungen wie der Bienenstock für mehrere Jahre genutzt werden können und das Bienenvolk sich im besten Fall von allein weitervermehrt. Für die Honigernte benötigte Gerätschaften stellt der Imkerverein oft leihweise zur Verfügung. Man wird mit dem Honigverkauf auch wieder etwas Geld verdienen. Je Ertragsmenge kann dies zwischen 200 – 400 € pro Volk sein, welches man wieder in Zubehör investieren kann.
Worauf muss ich achten, wenn ich Bienen halten möchte ?
Bienen darf jeder halten. Jedoch sollten einige wichtige Punkte beachtet werden. Der Besitzer des Grundstücks sollte dies genehmigen und dem Imker, wenn nötig, uneingeschränkten Zugang zu den Bienen gewähren. Für den eigenen Garten braucht man keine Genehmigung, da die Imkerei in den meisten Regionen als ortsüblich gilt. Jedoch sollte man die Nachbarn darüber in Kenntnis setzten und Rücksicht nehmen. Die Bienenvölker sollte man nicht direkt ans Nachbargrundstück stellen. Ebenso sollten die Fluglöcher nicht in Richtung des Nachbarn zeigen. Durch Hecken oder anderen Hindernissen kann man die Flugbahnen der Bienen nach oben lenken, damit sie nicht im Tiefflug über das Gelände brausen. Und ein Glas Honig fördert in der Regel ein gutes Verhältnis mit den Nachbarn.
Es gibt zwei Arten zu beginnen. Man kann mit einem Ableger starten. Das sind einige Brutwaben besetzt mit Bienen und Brut, einer Königin und ausreichend Futter. Dieses noch junge, kleine Volk wird dann im ersten Jahr aufgebaut und entwickelt sich. Bei einem Ableger kann man sehr schön die Entwicklung des Bienenvolkes miterleben. Der Jungimker wird im ersten Jahr von diesem Volk noch keinen Honig ernten. Im darauffolgendem Jahr spricht man dann von einem Wirtschaftsvolk welches auf 1-2 Bruträumen sitzt. Es hat dann ausreichend Bienenmasse aufgebaut. Es wird Honig eingelagert welcher denn geerntet werden kann.
Die zweite Möglichkeit ist es direkt mit einem Wirtschaftsvolk zu starten. Meine Empfehlung hierbei ist ausreichend Grundwissen sollte vorhanden sein. Ein Imkerkurs sollte absolviert sein, idealerweise sollte man Unterstützung von erfahrenen Imkerpaten haben.
Bienen, ob als Ableger oder Wirtschaftsvolk werden auf vielen Onlineplattformen angeboten. Es ist darauf zu achten, dass der Verkäufer ein aktuelles Gesundheitszeugnis vorweisen kann um Krankheiten auszuschließen. Optimal ist der Kauf bei einem Mitglied im örtlichen Imkerverein. Abzuraten ist der Kauf von Paketbienen oder Kunstschwärmen aus dem Ausland die im Internet angeboten werden. Die Kosten für ein Wirtschaftsvolk liegen zwischen 100 – 200 € Jungvölker werden meist günstiger angeboten.
Ich habe ein Volk gekauft, was nun ?
Wer Bienen hat muss diese beim örtlichen Veterinäramt anmelden. Es sind die eigenen Daten als Tierhalter anzugeben sowie der genau Standort der Bienenstöcke. Dabei geht es vor allem um das Vermeiden der Ausbreitung von Bienenkrankheiten und Tierseuchen.
Empfehlenswert ist auch eine sogenannte Imker-Global-Versicherung, die man als Mitglied der meisten Imkervereine automatisch abschließt. Hierbei ist der Diebstahl von Bienenvölkern und deren Behausungen abgesichert als auch mögliche Schäden durch die Bienen in Form einer Haftpflichtversicherung. Diese Versicherung ist jedoch kein muss.
